Dein Wegweiser zum Abnehmen

Warum du nicht „gut genug“ sein musst, um loszulegen

Perfekt sein zu wollen, bevor du beginnst, hält dich nur auf. Veränderung beginnt da, wo du jetzt bist – nicht da, wo du denkst, sein zu müssen.

Vielleicht kennst du diesen Gedanken: „Ich muss erst disziplinierter sein, bevor ich mit dem Abnehmen starte.“ Oder: „Ich sollte vorher noch ein paar Dinge klären, bevor ich meine Ernährung umstelle.“ Diese Sätze klingen vernünftig – sind aber oft getarnte Ausreden. In Wahrheit steckt hinter ihnen ein weit verbreiteter Glaubenssatz: Ich bin (noch) nicht gut genug, um loszulegen.

Doch genau dieser Gedanke hindert dich daran, jemals anzufangen. Denn wenn du dich erst als „bereit“ oder „gut genug“ empfinden musst, bevor du ins Handeln kommst, wirst du ewig warten. Der Wunsch, perfekt vorbereitet zu sein, ist ein Trick deines inneren Kritikers – und oft eine Form von Selbstschutz. Denn wenn du gar nicht erst beginnst, kannst du auch nicht scheitern. Klingt nachvollziehbar, oder?

In diesem Artikel erfährst du, warum du keine perfekte Version deiner selbst sein musst, um mit deiner Abnehmreise zu beginnen. Im Gegenteil: Je früher du mit deinen echten Voraussetzungen losgehst, desto realistischer, nachhaltiger – und erfolgreicher – wird dein Weg.

Der Irrglaube vom idealen Startpunkt

Wir leben in einer Welt voller Hochglanzbilder, Erfolgsgeschichten und makelloser Vorher-Nachher-Fotos. Kein Wunder also, dass viele den Eindruck haben, erst bestimmte Voraussetzungen erfüllen zu müssen: mehr Willenskraft, bessere Laune, mehr Zeit, weniger Stress, ein strukturierter Alltag.

Doch dieser „ideale Startpunkt“ existiert nicht. Er ist eine Illusion – ein bewegliches Ziel, das sich immer weiter verschiebt, je näher du ihm kommst. Denn selbst wenn du denkst, alles sei jetzt perfekt – es wird wieder neue Gründe geben, warum du noch nicht bereit bist.

Die Wahrheit ist: Der beste Moment, um loszulegen, ist immer jetzt. Mit allem, was du gerade mitbringst: deiner Unsicherheit, deinem Zweifel, deiner Müdigkeit, deinen Fehlern – und deinem Wunsch, etwas zu verändern.

Selbstzweifel als Startblockade

Viele Menschen glauben, dass sie erst „besser“ sein müssen – schlanker, motivierter, disziplinierter –, bevor sie mit einem gesünderen Leben anfangen können. Doch dieser Gedanke ist trügerisch. Denn Selbstzweifel wachsen, wenn du ihnen Raum gibst. Je länger du wartest, desto stärker wird die innere Stimme, die sagt: „Du wirst das sowieso nicht schaffen.“

Es ist wichtig zu verstehen: Du musst nicht zuerst Selbstvertrauen aufbauen, um zu starten. Vielmehr entsteht Selbstvertrauen durchs Tun. Jeder kleine Schritt, den du trotz deiner Zweifel gehst, ist ein Beweis dafür, dass du es kannst. Und mit jedem Schritt wächst dein Vertrauen in dich selbst.

Der Mut zum unperfekten Anfang

Es braucht Mut, mit einem Ziel loszugehen, ohne perfekt vorbereitet zu sein. Aber genau dieser Mut ist der erste Meilenstein auf deinem Weg. Denn wer etwas verändern will, muss nicht perfekt sein – sondern bereit, sich auf den Weg zu machen.

Vielleicht isst du an manchen Tagen zu viel. Vielleicht verpasst du dein Training. Vielleicht hast du Rückschläge. Das ist normal. Das gehört dazu. Du bist ein Mensch – kein Roboter. Und genau darin liegt deine Stärke: Du kannst lernen, wachsen, dich anpassen. Nicht, weil du perfekt bist. Sondern weil du ehrlich mit dir bist.

Warum dein Selbstwert nicht vom Startpunkt abhängt

Oft steckt hinter dem Perfektionsdrang ein tiefsitzendes Gefühl: „Ich bin nicht gut genug.“ Doch diese Annahme ist falsch – und gefährlich. Denn wenn du deinen Wert an Leistungen, Aussehen oder Disziplin knüpfst, wirst du nie ankommen.

Du bist nicht erst wertvoll, wenn du 10 Kilo abgenommen hast. Du bist es jetzt schon – mit all deinen Ecken und Kanten. Deine Veränderung sollte nicht aus Selbstablehnung entstehen, sondern aus Selbstachtung. Du verdienst es, dich wohlzufühlen, weil du dir selbst wichtig bist – nicht, weil du einem Ideal entsprechen willst.

Mit kleinen Schritten Großes bewirken

Du musst keinen Marathon laufen, um dich sportlicher zu fühlen. Du musst nicht alles über Ernährung wissen, um gesünder zu essen. Und du musst nicht perfekt essen, um abzunehmen.

Zwei Beispiele für einfache erste Schritte:

  • Jeden Tag ein Glas Wasser mehr trinken – als liebevolle Geste an deinen Körper.
  • Einmal pro Woche ein gesundes Gericht vorkochen – statt täglich Fast Food.

Diese kleinen Veränderungen wirken vielleicht unscheinbar, aber sie bringen dich ins Handeln. Und genau das ist der Schlüssel: Wenn du erst einmal in Bewegung bist, fällt der nächste Schritt schon leichter. Veränderung entsteht durch Handlung – nicht durch Grübeln.

Der Vergleich mit anderen bringt dich nicht weiter

Ein häufiger Grund, warum viele zögern: der Vergleich mit anderen. „Sie ist viel disziplinierter.“ – „Er hat in wenigen Monaten so viel abgenommen.“ – „Ich bin einfach nicht so stark.“

Doch was du dabei vergisst: Du kennst nicht die ganze Geschichte. Du siehst nur einen Ausschnitt – das, was Menschen zeigen. Du weißt nicht, wie oft sie gescheitert sind, gezweifelt haben oder Unterstützung brauchten.

Vergleiche dich nicht mit anderen – sondern mit dir selbst. Wo standest du vor einer Woche, einem Monat, einem Jahr? Was hast du seitdem geschafft? Worin bist du gewachsen? Jeder Fortschritt zählt – auch wenn er klein wirkt.

Der Trick mit dem nächsten kleinsten Schritt

Wenn du dich überfordert fühlst, frag dich nicht: „Wie soll ich das alles schaffen?“ Frag dich lieber: „Was kann ich jetzt tun – im Rahmen meiner Möglichkeiten?“

Vielleicht ist es ein Spaziergang um den Block. Vielleicht ein Nein zu Schokolade am Abend. Vielleicht ein Ja zu mehr Schlaf. Vielleicht ein Gespräch mit einem lieben Menschen. Alles zählt. Alles bringt dich voran.

Selbstmitgefühl statt Selbstkritik

Der härteste Kritiker sitzt oft in uns selbst. „Du bist faul.“ – „Du hast es wieder nicht geschafft.“ – „Andere kriegen das doch auch hin.“

Aber weißt du was? Dieser innere Ton hilft dir nicht weiter. Was du brauchst, ist Mitgefühl. Verständnis. Wärme. Nicht als Ausrede – sondern als Basis für echte Veränderung.

Studien zeigen: Menschen, die mitfühlend mit sich umgehen, halten gesunde Verhaltensweisen länger durch. Weil sie sich nicht fertig machen – sondern motivieren. Nicht mit Druck – sondern mit Geduld.

Veränderung darf leicht sein

Viele Menschen glauben, dass Veränderung anstrengend sein muss. Dass sie sich durchkämpfen müssen. Aber das stimmt nicht. Veränderung darf sich auch gut anfühlen. Spielerisch. Neugierig. Schritt für Schritt.

Du darfst ausprobieren, scheitern, neu beginnen. Du darfst lachen, wenn etwas nicht klappt – und es trotzdem nochmal versuchen. Veränderung ist kein Kampf – sondern ein Prozess.

Fazit: Starte heute – nicht perfekt, sondern echt

Warte nicht, bis du besser, disziplinierter oder „richtig“ bist. Fang an – mit allem, was du gerade bist. Denn genau das macht deinen Weg authentisch.

Du musst nicht gut genug sein, um loszulegen. Du wirst besser, weil du loslegst. Und du wirst merken: In dem Moment, in dem du dich traust, trotz Unsicherheiten zu starten, verändert sich alles. Nicht auf einmal – aber Schritt für Schritt.

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